Wie du mit einer einfachen Methode mehr Struktur in deinen Tag bekommst

Gestresst sein oder sich unrund fühlen hat oft die Ursachen in einem unausgeglichenen Verhältnis von Job und Privatem. Je unausgeglichener deine Work-Life-Balance ist, desto mehr Stress empfindest du und desto unzufriedener bist du auch mit dir und deinem Leben. Ich zeige dir im Beitrag, wie du dir eine gute Tagesstruktur aneignen kannst und dadurch wieder dein Leben genießen kannst. 

Was ist überhaupt Work-Life-Balance?

Fangen wir mit der Definition zur Work-Life-Balance von Wikipedia an: Der Begriff Work-Life-Balance steht für einen Zustand, in dem Arbeits- und Privatleben miteinander in Einklang stehen.

Die Begriffsbildung Work-Life-Balance stammt aus dem Englischen: Arbeit (work), Leben (life), Gleichgewicht (balance).

Das Problem dabei; jedem Menschen steht pro Tag nur ein begrenztes Zeitfenster und Energiespeicher zur Verfügung.

Das Zeitfenster ist für alle gleich, der Tag hat nur 24h, basta. Der Unterschied liegt  nicht in der Menge der Zeit sondern wie ist deine Tagesstruktur. Bist du strukturiert oder chaotisch? 

Anders ist beim Energiespeicher. Jeder Mensch ist individuell, so auch sein Energiehaushalt.

Es gibt Menschen die können ihre Energie immer wieder gut und schnell auffüllen. Sie sind mental stark und mental gesund. Dann gibt es Menschen mit genau dem Gegenteil.

Deren Energiespeicher wird schnell leer und füllt sich nie richtig auf. Sie sind geschwind mit ihren Nerven und Kräften am Ende. Ihre mentale Stärke ist niedrig. 

Das Gute, du kannst lernen, deinen Energiespeicher zu verstehen und somit effizient damit umzugehen.

Das wichtigste für deinen Energiehaushalt ist das Wissen über dich selbst, speziell über deine Art der Informationsverarbeitung und Aufnahme.

Bist du ein Kinästhetischer Typ, benötigst du viele Erlebnisse die mit Fühlen, Riechen und Schmecken zu tun haben. Um deinen Speicher aufzufüllen brauchst du Dinge, die du aktiv bearbeiten kannst zum Beispiel basteln, Gartenarbeit oder malen.

Du bist gefühlsbetont, feinsinnig und sehr intuitiv. Alles was mit Struktur, Ordnung und Planung zu tun hat liegt dir überhaupt nicht. Das kann dich schon sehr stressen, wenn du wieder Dinge vergessen hast oder mal wieder unpünktlich bist.

Der Visuelle Typ ist sehr kreativ und ideenreich. Bist du ein visueller Wahrnehmungstyp füllt sich dein Energiespeicher dadurch auf, wenn du schöne Dinge genussvoll betrachtest, zum Beispiel schöne Bilder in der Natur, tolle Architektur oder Ausstellungen in den Museen.

Da du viel Wert aufs äußere Erscheinungsbild legst, liebst du auch Symmetrie und Ordnung. Es muss halt stimmig sein und schön aussehen.

Es fällt dir daher leicht schöne Pläne zu erstellen. In der Umsetzung kannst du schonmal inkonsequent sein und dich schnell ablenken lassen, weil du plötzlich eine neue Idee hast. Du wirkst manchmal oberflächlich und neigst zu Übertreibungen.

Der Auditive Typ ist sehr rational und analytisch. Du liebst es, strategisch vorzugehen und Pläne zu schmieden, eine Tagesplanung ist für dich kein Problem.

Eher ist dein Problem der Perfektionismus. 

Du bist sehr detailverliebt, zielorientiert und konsequent. Manchmal wirkst du nach außen kühl und abweisend. Deinen Energiespeicher füllst du durch Musik, gute Gespräche oder gute Diskussionen auf.

Um deine gesunde Work-Life-Balance zu schaffen, ist es von Vorteil das du deine Zeit und Energie so einsetzt, dass alle Bereiche deines Lebens (Beruf, Familie, Aktivitäten, Freizeit usw.) gleichartig versorgt werden.

Deine Zufriedenheit spielt dabei eine sehr gewichtige Rolle. Es geht nicht darum, einfach nur deine Zeit auf Beruf und Privatleben gleichmäßig aufzuteilen.

Wie du alles mit Augenmaß planst und gelassen, glücklich und zufrieden deine Ziele erreichst, erzähle ich dir gleich.

Welche Faktoren prägen die Work-Life-Balance?

Werfe einen Blick in deinen Bekanntenkreis, hörst du auch überall die Menschen über Stress klagen?

Zu wenig Personal, ständig müssen freie Tage verschoben werden, der Aufgabenberg wächst, immer neue Tätigkeiten kommen dazu oder die ständige Erreichbarkeit nervt.

Die gefühlte Vermischung von Arbeit und Privatleben belastet viele Menschen.

Das ist keine Einbildung oder Gefühlsduselei, die Entwicklungen der letzten Jahre in fast allen Bereichen unseres Lebens haben einen großen Teil dazu beigetragen, dass ein gesundes Gleichgewicht immer wichtiger wird.

Denn die gesundheitlichen Auswirkungen werden immer größer. In den letzten Jahren gab es massiven Zuwachs von Burnouts, Depressionen und Ängsten. Lese hier über mein Angebot Angst schnell lösen.

Wenn ich so zurückdenke, ins Jahr 2003, als ich als Regionalleiterin gestartet bin…

Ich hatte einen PC zu Hause fest installiert und ein mobiles Tonaufnahmegerät, um die Filialbesuche festzuhalten. Emails konnte ich nur alle paar Tage beantwortet, da ich viel in Hotels war und nur alle paar Tage im Büro.

Die Tonaufnahme zu den Filialbesuchen habe ich per Post an die Zentrale geschickt und dort wurden sie niedergeschrieben und an die Filialen verteilt. Ich konnte mich voll und ganz um die Menschen in den Filialen kümmern, herrlich damals.

Meine Routenplanung musste ich im Vorfeld bekannt geben, so dass ich im Notfall per Festnetztelefon in der Filiale erreicht werden konnte. Es war also schon Wochen vorher klar, wo ich hinfuhr und während der Autofahrt gab es auch keine permanenten Telefonate. 

Meine ersten Touren habe ich mir am PC ausgedruckt und bin mit ausgedruckter Wegbeschreibung und Straßenatlas auf dem Beifahrersitz losgefahren. 

Ein paar Jahre später war dann schon Laptop und mobiles Telefon angesagt.

Von da an ging es los mit der permanenten Erreichbarkeit, mal kurzfristig irgendeine Exceltabelle fertig machen, später kamen dann die Telefonkonferenzen dazu und seit einigen Jahren die vielen Videocalls.

Meine Tagesplanung wurde ständig unterbrochen von anderen immer sehr „wichtigen“ Terminen, die auch noch sehr oft kurzfristig eingestellt wurden und gerne außerhalb meiner Arbeitszeit lagen.

Plötzlich war mein Terminkalender und ich fremdgesteuert. Für mich alles ein riesiges Chaos und Strukturen ohne Sinn und Verstand.

Und so geht es vielen Menschen, durch die technologischen Entwicklungen sind wir immer besser vernetzt. Wir sind jederzeit und überall erreichbar.

Sogar nach Feierabend oder sonntags wird immer mal ins Arbeits-Email-Postfach geschaut. Könnte ja was Wichtiges drin sein.

Arbeitszeit und Freizeit verschwimmen. Work-Life-Blending setzt viele Menschen unter Druck. 

Wie oben schon erwähnt, ist der Personalmangel in vielen Bereichen unserer Wirtschaft ein Faktor, der die Balance prägt.

Wenn du ständig deinen freien Tag verschieben musst und damit auch immer wieder private Termine absagen musst und kein Lichtblick auf einen neuen freien Tag hast, sogar angehalten wirst, noch zusätzlich am Sonntag einzuspringen, ist dein Energiespeicher schnell aufgebraucht.

In den Medien und deinem Umfeld wird ein weiterer Faktor deiner Lebensbalance geprägt. Ein Haus mit Garten, gutes Essen, ein schönes Auto, tolle Klamotten, der angesagte Sportverein oder was gehört in der heutigen Zeit zu einem gutem Leben dazu?

Willst du das alles, brauchst du auch einen oder mehrere Jobs, um alles bezahlen zu können. Hoffentlich hast du dann noch Zeit für dein erfüllten Lebensstile und kannst dein Leben genießen

In einer Studie von Mercer aus dem Jahr 2015, hat man herausgefunden, dass die Grenze zwischen Beruflichem und Privatem immer mehr verschwimmt. Die Mehrheit der Befragten sind auch außerhalb der Arbeitszeit über ihr Smartphone für den Job erreichbar.

Sogar im Urlaub sind 90 % davon erreichbar. Diese ständige Erreichbarkeit und die Herausforderung Arbeit und Freizeit zu trennen, löst bei 9 von 10 der Befragten Stress aus.

Mit einer guten Tagesstruktur kannst du viel für deine Work-Life-Balance tun. Ich erzähle dir, wie du es unkompliziert hinbekommst.

Der strukturierte Tag und sein positiver Effekt

Vielleicht denkst du gerade: „Struktur im Alltag ok, aber bringt mir das wirklich was, bei meinen vielen Pflichten gibt’s eh nicht viel Spielraum.“

Oh ja, Struktur und auch Rituale helfen enorm das psychische Wohlbefinden und die mentale Gesundheit zu fördern und langfristig aufrechtzuerhalten.

Überlege mal, wenn du jeden Tag auf deine Bedürfnisse achten könntest, weil du dich von den vielen wichtigen Aufgaben und Pflichten nicht einschüchtern lässt. Wenn du gut priorisieren und entscheiden kannst.

Nicht alles auf einmal schaffen musst, sondern ein Plan hast, wann ist was fällig.

Dich fokussierst und nicht ständig ablenken lässt von den vielen anderen Notwendigkeiten, wie glücklich du dann mit dir sein könntest.

Ok ich weiß es auch, dass manchmal die Umstände es einem wirklich schwer machen. Manchmal stehen wir uns aber auch selbst im Weg und erkennen die einfachsten Lösungen nicht.

Lass doch mal deine ganzen „Abers“ weg und fokussiere dich auf das Wesentliche. 

Schreibe doch mal auf, was für dich wichtig ist und dann erstelle einen Plan. Ein Plan gibt dir Halt und Stabilität vor allem in schwierigen oder chaotischen Zeiten.

Denn besonders in Ausnahmesituationen fällt es vielen Menschen schwer, den Tagesablauf sinnvoll zu gestalten.

In psychosozialen Einrichtungen zum Beispiel wird besonderer Wert daraufgelegt, dass Menschen mit psychischen Problemen eine Tagesstruktur entwickeln.

Regelmäßige Tätigkeiten und tägliche Routinen geben Sicherheit. Auch bei kleinen Kindern ist das sichtbar. Rituale wie ein Schlaflied oder eine Gute-Nacht-Geschichte helfen, dass dein Kind schneller und entspannter einschläft.

Hast du schon mal von Chronobiologie gehört? Eine weitere Möglichkeit deinem Tag Struktur zu geben. Schlafens- und Essenszeiten richtest du intuitiv nach deinen inneren Prozessen aus.

Deshalb wird Chronobiologie auch innere Uhr genannt. Du merkst es, weil du dich gut mit deinem Plan fühlst.

Bei Jobs mit Schichtarbeit kann dies nicht eingehalten werden. Oft erzählen diese Menschen von ständig müde, erschöpft uvm. auch gesundheitliche Probleme können dadurch kommen, wenn du ständig im Widerspruch zu deiner inneren Uhr lebst.

Bist du eine Lerche oder Eule? Lerchen und Eulen sind auch Begriffe, die deine innere Uhr beschreiben. Lerchen sind Frühaufsteher und Eulen Langschläfer. Stell dir mal vor, du bist eine Eule und arbeitest als Bäcker…Ob das auf Dauer gut geht?

Wenn die Struktur wegfällt…

Wie du weiter oben schon erfahren hast, ist Struktur für uns Menschen wichtig, vorausgesetzt du übertreibst nicht. Fehlt Struktur oder fällt sie weg, fühlt sich dein Tagesablauf gestört an, so als ob alles unrund läuft.

Dann sagst du Dinge wie: ich kriege nichts auf Reihe, an mir klebt das Pech, schon wieder schief gegangen….Deine Selbstzweifel wachsen.

Speziell in Phasen deines Lebens mit Veränderungen oder vielen Aufgaben ist fehlende Struktur belastend und sehr schnell bemerkbar.

Zum Beispiel in meinem alten Job gab es ab und an Streitereien in den Filialen wegen der Pausen. Einige Mitarbeiter bestanden auf ihre Pausen zu bestimmten und immer gleichen Zeiten, egal wie voll es war oder ob gerade eine Marketing-Kampagne eingeführt wurde.

Sie gingen immer pünktlich in ihre Pause. Gerade wenn es voll war, wurden sie dafür kritisiert von anderen Mitarbeitern.

Obwohl es richtig war, die Pause wie geplant einzuhalten. Denn die anderen Mitarbeiter haben öfters ihre Pausen ausfallen lassen, weil der Laden voll ist oder die Deko heute unbedingt fertig gemacht werden muss.

Dann sind sie müde und energielos nach dem Job nach Hause gefahren und haben im Privaten auch nichts mehr geschafft.

Dies führt auf Dauer zu Frust und im schlimmsten Fall ins Burnout. 

Plötzlich Lockdown

In den letzten Jahren der Corona-Pandemie haben viele Menschen eine starke psychische Belastung bemerkt, weil der normale Alltag sich plötzlich verändert hat.

Gewohnte Strukturen und Routinen waren nicht mehr machbar.

Die Lockdowns kamen plötzlich, keiner wusste so richtig was das bedeutet, wie lange geht das. Viele in meinem Bekanntenkreis empfanden den ersten Lockdown im März/ April 2020 sogar noch als sehr positiv.

Denn die Monate vorher waren geprägt von immer schneller, weiter, höher. Mal zur Ruhe kommen, Zeit für sich haben führte zu dem Gefühl. 

Die nächsten Lockdowns veränderten jedoch diese Meinung. Eine Freundin von mir füllte ihre Energiespeichen vor der Pandemie mit Sport im Fitnesscenter und Reisen auf.

Beides war nun nicht mehr wie gewohnt möglich. Ihre mentale Gesundheit litt darunter. Wir sprachen miteinander und sie probierte meine Tipps aus. Sie fand dadurch ihren Ausgleich im Joggen und merkte wie gut es ihr tat.

Familien waren auch sehr betroffen von diesen Änderungen im Alltag. Homeschooling, Spielplätze und andere Freizeitmöglichkeiten waren geschlossen.

Die gesamte Familie war also jeden Tag 24h zusammen über einen langen Zeitraum. Ohne wirkliche Möglichkeit der ausgiebigen Bewegung oder andere sinnvolle Aktivitäten, baut sich das Stresshormon auf und das Glückshormon ab. 

Wenn deine mentale Gesundheit schon vor der Krise geschwächt war, wirst du in dieser Situation schnell an deine psychische Belastung geraten sein. 

Mentaltraining mit einem Mentalcoach und Tagesstruktur sind Faktoren die in solchen Ausnahmesituationen die psychische Belastung verhindern oder verringern können. 

Ich hörte von einer Bekannten, das ihr großer Nerv-Faktor in der Zeit neben dem Homeschooling, die tägliche Essenszubereitung war. Vorher bekamen die Kinder in der Schule Mittagessen und beide Eltern in ihren Jobs.

Nun musste jeden Tag erstmal eine Idee her, was wollen wir essen und dann musste es auch noch eingekauft und zubereitet werden. Stress pur für sie, da kochen schon vor der Pandemie nicht ihr Leidenschaftsthema war. 

Die Arbeit und das drumherum

Die Änderungen der Alltagsroutine war für viele Menschen, wie ich dir gerade erzählt habe, ein großes Problem. Wie organisiert man sich im Homeoffice oder in der Kurzarbeit, was mache ich, wenn ich meinen Job verliere, wie sieht meine Zukunft aus?

Es wuchsen Ängste und depressive Phasen rasant.

Beispielsweise nimmt Arbeit mehrere Stunden täglich in Anspruch, um diese herum planen wir den Rest unseres Alltags wie Hausarbeit, Einkäufe, Essen, Freunde treffen, Sport, Kinder und andere Hobbys.

Was passiert nun aber, wenn sich was Entscheidendes ändert? Wenn deine Struktur über den Haufen geworfen wird?

Die Geburt eines Kindes oder Arbeitslosigkeit, aber auch ein neuer Job oder eine neue Beziehung oder der wohlverdiente Ruhestand können dich und deine gewohnte Struktur aus der Bahn werfen.

Im Falle der Geburt eines Kindes ist die Anfangszeit anstrengend und turbulent aber meist pendelt sich nach einer bestimmten Zeit ein neuer Rhythmus und somit eine neue Tagesstruktur ein. Meistens bringt der Nachwuchs auch viele Glücksmomente mit sich und so wird dein Energiespeicher wieder gefüllt.

Anders ist es zum Beispiel bei einem Jobverlust. Viele Studien zeigen, dass ein Jobverlust und schon der Gedanke daran sich negativ auf die psychische Gesundheit auswirkt ( Metaanalyse von Paul & Moser, 2009).Psychische Erkrankungen wie Depression und Ängste können dadurch zunehmen.

Aus der Depressionsforschung ist das Konzept der sog. „erlernten Hilflosigkeit“ bekannt (Seligman, ab 1975; Revision von Abramson, Seligman & Teasdale 1978).

In Kurzform bedeutet dies: für jeden Menschen ist es wichtig, ein Gefühl von Kontrolle über sein Leben zu haben. Das Gefühl, selber etwas bewirken zu können und Einfluss auf das was passiert nehmen zu können. 

Wenn dir dies nicht ermöglicht wird, fühlst du dich hilflos und dem Geschehen ausgeliefert. Du stellst dein Engagement ein und hörst auf dich anzustrengen. Du denkst immer häufiger „Bringt ja eh nichts…“. Auf die Dauer kann dich das krank machen, du brennst aus.

Was braucht der Mensch für eine gesunde Tagesstruktur?

Normalerweise geben dir deine ToDos und Pflichten eine bestimmte Gestaltung deines Tags vor, denn du musst irgendwie alles unter einem Hut bringen (Job, Schule, Arzttermine, Hobbies, Haushalt, Freunde, Kinder).

Dadurch ergibt sich bei vielen von uns ein bestimmter und natürlich gewachsener Tagesablauf. Unstrukturiert und ungeplant kann es so chaotisch und vollgestopft sein, dass der Bereich Gesundheit und Lebensfreude zu kurz kommen.

Was kannst du tun, um dir mehr Tagesstruktur zu schaffen? 

  • regelmäßige Essens- und Schlafenszeiten festlegen
  • täglich Bewegung einplanen, am besten an der frischen Luft
  • Tagespläne erstellen mit festen Zeiten für Job, Freizeit und auch Pausen
  • Arbeit und Privates voneinander trennen
  • Höre auf deinen Körper, er lässt dich spüren, was ihm guttut und was nicht; auch mal nichts tun ist wichtig

So schaffts du eine Struktur, die auch in Krisenzeiten oder bei Veränderungen deines Alltags, deine Work-Life-Balance sicherstellt.

Seitdem ich seit Februar 2020 in meiner ICH-Zeit bin, war es sehr hilfreich, dass ich sehr strukturiert agiere und gewisse Abläufe für mich Routine sind. Mir fehlte ja plötzlich der Druck der Arbeitszeit, denn ein Großteil meiner damaligen Tageszeit ging für den Job drauf.

Da Arbeit allerdings nicht mein alleiniger Lebenssinn war und ich Zeitdiebe schon seit vielen Jahren vernichtete, war diese neue Lebensphase keine Gefahr für mich, zu versumpfen.

Vor vielen Jahren war ich auf einem Zeitmanagementseminar mit meinen damaligen Kollegen. Wir sollten unsere Work-Live-Balance dokumentieren. 

In Form eines Schaubildes.

Die Aufgabe lautete:

Wieviel Prozent deiner Wochezeit verwendest du für Leistung, Körper, Kontakte und Sinn?

Da ich kein eigenes Haus, keine Million, keine Yacht usw. anstrebe, also meine Leistung rein auf den Job und die Arbeitszeit bezogen ist, hatte ich es wie folgt berechnet:

Die Woche hat 7 Tage a 24h sind gleich 168h, davon gehen ungefähr bei mir 60h für Schlaf ab. Dies kann bei jedem Menschen anders sein.

Ein damaliger Kollege, wollte unbedingt Karriere machen und nutze die Nacht auch noch zum arbeiten. Er hatte dadurch natürlich mehr Anteile bei Leistung, dafür weniger bis Null bei Körper, Sinn und Kontakte. 

Zurück zu mir! Ich arbeitete damals 5 Tage die Woche 8h pro Tag, sind 40h/w plus ca. 10h Puffer für Überstunden. Die restlichen 58h meiner Zeit pro Woche, ist demnach für die Bereiche Körper, Kontakte und Sinn. 

Ich schrieb also bei Arbeit 30% hin.

Wow, was für ein Aufschrei meiner Kollegen. Sie hatten alle 70-90% bei Leistung hingeschrieben. Also aus meiner Sicht, hatten meine Kollegen die Aufgabe falsch verstanden oder wollten rumschleimen oder hatten den Sinn des Lebens nicht im Fokus.

Ich hatte aber nun meinen Ruf weg.

Wie sieht es bei dir aus? Passt oder denkst du gerade „ups, nicht ganz in Balance“.

Nimm dir doch mal ein Blatt Papier und einen Stift und trage deine aktuelle Zeiteinteilung ein. Du kannst auch gerne am Ende des Berichts das passende Arbeitsblatt ausdrucken.

Für „ups“ folgen jetzt die Tipps zur Verbesserung deiner Tagesstruktur und falls „passt“ bei dir steht, lese einfach weiter, vielleicht kommt ja noch ein guter Tipp um aus „passt“, „wow super“ zu machen.

Wie organisierst du dich richtig? Die TUN-Tipps

Bis hierher habe ich dir erzählt, warum eine Tagesstruktur wichtig ist. Nun erzähle ich dir, wie du eine Tagesstruktur schaffen kannst, die dich gesund, motiviert und produktiv durch alle Lebenslagen bringt.

Als erstes schreibe auf ein Blatt Papier alles was du zu tun hast (Pflichten) und noch tun willst (Freiraum, Wünsche)! 

Beantworte dir folgende Fragen:

  • Was wollte ich schon immer tun?
  • Was nehme ich mir jedes Jahr vor?
  •  Welche Aufgaben kommen regelmäßig wieder?
  • Was darf ich auf keinen Fall vergessen zu tun?

Am besten läufts, wenn du erstmal drauf los schreibst. Lass dir Zeit, ca. 2-3 Tage! Wenn dir nicht gleich viel einfällt, verzweifle nicht.

Dein Gehirn fängt jetzt an darüber nachzudenken und in den nächsten Tagen, kommen immer neue Dinge dazu.

Wenn deine Liste fertig ist, sortiere alles nach täglich, wöchentlich, monatlich und später.

Jetzt trage die regelmäßigen Termine in deinen Jahreskalender ein, als Serientermin. Pausen, Sport und "Zeit für dich" sind auch regelmäßige wichtige Termine.

Achte darauf, nicht nur Pflichten einzutragen!

Ich nutze dafür den Google Kalender. Ich habe mehrere digitale Kalender ausprobiert, mit Google bin ich am besten klargekommen.

Am Anfang wird es dir vielleicht etwas schwerfallen, so strukturiert vorzugehen, wichtig ist dranbleiben. Mit der Zeit und vor allem beim TUN merkst du, was gut geht und wo du nachbessern kannst.

Nun hast du alle Aktivitäten aufgelistet und eingeteilt, jetzt kannst du deine Tagesplanung starten!

Wichtig ist für deine Tagesplanung: Plane deine Tage ganz bewusst und immer schriftlich. Gestalte dein Plan so, dass du feste Zeiten für bestimmte Dinge einträgst, wie damals in der Schule deinen Stundenplan.

Dadurch behältst du den Überblick und fühlst dich deinem Plan stärker verpflichtet. Damit du morgen nicht schon alle guten Vorsätze über den Haufen wirfst.

To Do’s sinnvoll verteilen

Natürlich ist es kurzfristig schön für dein Belohnungssystem im Gehirn, wenn du am Tag sehr viele Aufgaben geschafft hast.

Der Glaube aber, wenn ich heute mal richtig was schaffe, dann habe ich Ruhe ist jedoch ein Irrglaube. Morgen ist der Aufgabenberg wieder genau so voll.

Denke immer dran: Produktiv sein ist wichtig, aber nicht unbegrenzt möglich.

Es geht nicht darum, möglichst viel zu erledigen oder sich um alles Liegengebliebene jetzt zu kümmern.

Nur wenn dein Ausgleich stimmt, behältst du deine Kraft und Motivation. Probiere mal ein Tag mit „nichts tun“ aus, wenn du es zulässt und genießt merkst du wie es dir Kraft gibt.

Ich habe so (schreckliche) Dinge wie Steuern, Finanzplanung, Klamottenschrank entrümpeln, Passwörter prüfen, Fotobücher bauen, PC entrümpeln, Unterlagen sortieren uvm. auf das Jahr verteilt.

So kann ich nichts vergessen und erledige es entspannt und nicht wie früher üblich alles auf einmal im Januar/ Februar. 

Zeit für schöne Dinge planen

Neben den ToDo´s und Pflichten, sind die schönen Dinge genauso wichtig.

Leider fliegen diese Aktivitäten auch oft zuerst raus dem Kalender.

Was grundsätzlich nicht verkehrt ist, na klar gibt es mal Tage wo viel ToDo ist.

Wichtig ist nur, die schönen Dinge nicht einfach nur aus dem Tag zu löschen, sondern zu verschieben auf den nächsten Tag oder die nächsten Tage innerhalb der laufenden Woche.

Denn diese schönen Dinge füllen deinen Energiespeicher auf und so bleibst du gesund und motiviert.

Immer nur ToDo´s und Pflichten speziell in schwierigen und anstrengenden Zeiten, lassen dich ausbrennen und krank werden.

Es beginnt mit ständig müde sein, abgeschlagen und energielos, du kannst dich nicht mehr gut konzentrieren oder fokussieren und bist schnell genervt und gereizt.

Also nehme diese schönen Dinge genauso ernst wie deine Verpflichtungen und plane diese genauso fest ein. Jeden Tag!

Vielleicht gibt es schöne Dinge, die du schon lange Mal tun wolltest? Oder einfach Erlebnisse, die dir Spaß machen?

Fühle mal in dich und notiere dir deine Gedanken! Schreibe alle deine Wünsche/Träume und Ziele auf einen Zettel. Dann überlege dir, wie du sie in deinen Kalender integrieren kannst.

Zu den schönen Dingen gehört auch, richtige Pausen zu machen und Bewegung am besten an der frischen Luft. Beides ist extrem wichtig, um gesund und zuversichtlich zu bleiben.

Bewegung ist zum Beispiel Bestandteil jeder Depressionsbehandlung. Sie hilft beim Abbau von Anspannung, setzt Glückshormone frei und gibt dir neue Energie.

Außerdem stärkt Bewegung dein Immunsystem.

Plane Zeitfenster für deinen Freiraum ein und Zeit für euch, deine Familie/ deinen Partner! Zeit ohne Verpflichtung, einfach nur genießen und Spaß haben!

Und auch das jeden Tag!

Soziale Kontakte pflegen

Wir Menschen brauchen Kontakte und zwar echte Kontakte zu anderen Menschen fast genauso, wie die Luft zum Atmen.

Zum Beispiel wird bei Berührung das Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet, das bei uns für ein Gefühl von Wohlbefinden und Zufriedenheit sorgt. Es kann sogar Schmerzen lindern und festigt den Zusammenhalt.

Durch das Zusammensein mit anderen Menschen und der Austausch mit ihnen, kann vielleicht die ein oder andere Situation besser von dir verarbeitet werden.

Denn schon durch das Reden, also die Situation raus lassen, kann sich das ein oder andere Thema schon klären, wenn es nicht mehr als irgendwas Unbestimmtes durch dein Gehirn wabert. 

Oder du bekommst Unterstützung im Umgang mit einer schwierigen Situation, weil dein Gegenüber ähnliches erlebt hat und eine gute Lösung kennt.

Nimm deine Kontakte genauso ernst wie alle anderen ToDo´s. Trage sie mit der gleichen Wichtigkeit in deinen Kalender ein!

Achte bei deiner Tagesplanung auf Harmonie, denn es geht in keinem Bereich um Quantität, sondern immer wieder darauf zu achten, dass du zu einem Ausgleich kommst.

Es geht um deine Work-Life-Balance. Und da darf auf Dauer nichts zu kurz kommen!

Und hier die Checkliste in Kurzform:

Am Ende des Artikels habe ich die Checkliste zum Ausdrucken für dich auch noch angefügt.

  • Festes Zeitfenster für Arbeit/ Schule/ To Do’s
  • Festes Zeitfenster für positive Aktivitäten/ schöne Dinge
  • Festes Zeitfenster für positive Aktivitäten/ schöne Dinge
  • Festes Zeitfenster für Pausen
  • Festes Zeitfenster für Bewegung
  • Festes Zeitfenster für Kontakte
  • Festes Zeitfenster Zeit für mich
  • Alle Haushaltsmitglieder in allen Bereichen berücksichtigt?

Jeder Bestandteil deines Tagesplans ist wichtig. Nur dann gelingt dir eine wirklich sinnvolle Tagesstruktur, die dich weiterbringt und dafür sorgt, dass du gesund, zufrieden und motiviert bleibst.

Hier findest du alle Arbeitsblätter die ich im Beitrag erwähnt habe inkl. Entspannungstechniken. Du kannst so, einfach und auf einen Blick, dir deine Themen ausarbeiten und immer wieder anschauen. 

DOWNLOAD hier

Fazit

Du strampelst dich täglich ab, machst und tust, ständig will jemand was von dir, alle schmeißen dir noch mehr Aufgaben hin (privat wie beruflich), keinen kümmerts, ob du es schaffst oder nicht und Hilfe von deinem Umfeld: Pustekuchen.

Da kommt schnell das Gefühl auf, einfach alles hinzuschmeißen und aufzugeben. Das muss nicht sein, du kannst dieses Gefühl beseitigen indem du deinen Tag strukturierst.

ToDo-Listen können dir dabei helfen, alles im Überblick zu behalten und deine Aufgaben nach Prioritäten abzuarbeiten. Schiebst du Aufgaben lange vor dir her, versinkst du im Chaos unerledigter Dinge.

Hole dir das Gefühl zurück, selbstbestimmt zu handeln, jeden Tag ein bisschen was zu schaffen und vorwärts zu kommen.

Auf Basis deiner ToDo-Listen erstellst du deinen Tagesplan der dir verlässliche und überschaubare Zeitstrukturen bietet.

Du hast dann deine Verpflichtungen sowie Freiraum für dich eingeplant. Dies vermittelt dir Sicherheit, Orientierung als auch emotionale Stabilität und Wertschätzung.

Schon morgens beim Blick auf den Kalender bist du motiviert und voller Kraft und abends spürst du ein tolles Glücksgefühl erledigte Dinge abzustreichen.

Dein wohlverdienter Feierabend beginnt und kein Gehirnkarussell kommt in der Nacht, was dir vorgaukelt wichtige Dinge vergessen zu haben!

Eine klare Tagesaufteilung gibt dir Halt und Freiheit, dich auf das Leben genießen zu konzentrieren und psychische Krisen zu bewältigen.

Es geht nicht darum, dass du nur noch dein Ding machst und wichtige Menschen vernachlässigst.

Es geht um Balance, deine Selbstfürsorge und eine sinnvolle Tagesstruktur.

Struktur gibt Gelassenheit 

und 

Gelassenheit bringt Lebenszeit

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Gelassenheit bringt Lebenszeit

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