Ein Tag in Lappland – Ankommen in der Stille


von Andrea Stoye – Bloggerin & Mentorin für feinfühlige Menschen


Gedanken einer Seelenreisenden

Diese Kolumne ist Teil der Reihe „Gedanken einer Seelenreisenden“. Hier teile ich feinfühlige Gedanken, stille Aha-Momente und ehrliche Beobachtungen aus meinem Leben – für dich, wenn du mehr fühlst als andere. Kein Ratgeber. Kein Rezept. Sondern Raum zum Innehalten, Erinnern und Mitfühlen.


Ich bin in Äkäslompolo – einem kleinen Ort mitten in Lappland. Es ist der 8. April. Und alles ist weiß, still, weit.

Fünf Wochen sind wir unterwegs, mein Mann im Sabbatjahr, ich mit Laptop und offenen Sinnen. Kein klassischer Urlaub. Sondern ein Experiment: Was passiert, wenn ich mir selbst und der Stille mehr Raum gebe?

Dieser Tag hat mich tief bewegt. Nicht durch große Ereignisse – sondern durch acht kleine Momente, die leise in mir nachklingen. Manche kraftvoll. Manche kaum spürbar. Doch alle echt. Und ganz nah an mir.


1. Kopfschmerz & der Wunsch nach Ruhe

Ich wache auf – und spüre sofort: Heute will mein Körper nichts leisten.

Ein dumpfer Druck im Kopf, jedes Geräusch zu viel, das Licht zu grell. Als hätte mein System sich über Nacht gegen den Tag entschieden.

Vielleicht ist es die Umstellung. Vielleicht die Tage voller Eindrücke davor.

Seit Kopenhagen, Stockholm, Luleå und Docksta waren wir viel unterwegs – nie lang an einem Ort. Der Weg war das Ziel. Immer wieder neu ankommen. Und gleich wieder los.

Doch heute bleiben wir. Zum ersten Mal. Und mein Körper reagiert.

Ich lege mich still zurück. Kaltes Tuch auf die Stirn. Ohrstöpsel. Kein Plan, kein Müssen. Nur atmen. Nur liegen. Nur sein.

Langsam wird mir klar: Ich sehne mich nicht nach neuen Eindrücken – sondern nach Ruhe. Und hier, umgeben von Schnee und Stille, darf ich ihr endlich nachgeben.

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2. Der Moment, in dem es besser wird

Gegen 11 Uhr wird der Druck leichter. Ich öffne die Augen, atme tiefer.

Es ist, als würde die äußere Stille jetzt auch in mir wirken – sanft, ohne Worte.

Ich stehe langsam auf. Koche mir Kaffee. Esse ein kleines Frühstück. Nicht viel – aber es tut gut.

Die Sonne fällt durch das kleine Fenster auf den Holztisch, draußen glitzert der Schnee. Alles scheint langsamer zu sein, als würde die Zeit hier anders fließen.

Ich nehme das Tempo auf, das mein Körper vorgibt. Und spüre: Ich darf langsam sein. Ich darf weich landen.


3. Schritte durch Weiß – Klarheit in der Bewegung

Am Mittag machen wir uns auf den Weg. Ziel: eine kleine Hütte im Wald. Dreieinhalb Kilometer entfernt.

Zuerst führt der Weg über den zugefrorenen See. Sicher, klar markiert – und doch spüre ich Respekt. Der Schnee trägt. Und er trägt auch mich.

Der Weg ist schmal, fest, still.

Kein Wind. Kein Vogelruf. Nur unsere Schritte und das Knirschen unter den Sohlen.

Wir gehen hintereinander. Kein Gespräch. Nur Präsenz.

Ich merke, wie jeder Schritt Gedanken löst, Klarheit bringt. Die Bewegung richtet mich aus. Ohne Ziel, aber mit Richtung.

Ich bin da. Nicht in der Vergangenheit. Nicht im Morgen. Sondern jetzt.

In der Weite. Im Schnee. In mir.

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4. Die Wärme der Velhon Kota

Die kleine Kota liegt versteckt im Wald. Rundherum meterhoher Schnee – nur der Eingang ist freigeräumt.

Drinnen warmes Licht, Holzofen, liebevolle Details: kleine Kobolde, Handwerkskunst, Fantasie.

Ein Ort, der nicht nur wärmt – sondern nährt.

Wir bestellen Rentiersuppe, heißen Waldbeerensaft, einen Munkki und heiße Schokolade. Einfach – und doch vollkommen.

Draußen tiefster Winter. Drinnen eine leise Freude.

Ich atme ein. Schmecke. Lächle.

Diese Mahlzeit ist Balsam. Für den Körper. Für die Seele. Für das Jetzt.


5. Zurück im „Büro“ – Schreiben mit Blick in den Wald

Wieder zurück in unserer Hütte, trinken wir noch einen Kaffee. Die Bewegung, das Essen – all das wirkt noch nach.

Dann ziehe ich mich zurück. In ein kleines Zimmer mit Schreibtisch, das für ein paar Tage mein Büro ist.

Vor dem Fenster: verschneite Nadelbäume. Alles weiß, alles still.

Ich klappe den Laptop auf – und merke, wie die Gedanken fließen. Ohne Druck, ohne Zwang.

Die Worte kommen leise, aber klar.

Ein bisschen fühlt es sich an, als würde der Wald mitschreiben.

Hier ist das Ergebnis: Mein erstes E-Book.


6. Planung – und das leise Dehnen der Zeit

Am Nachmittag lassen wir den Tag treiben.

Kaminwärme, Notizbuch, Laptop. Wir sprechen über den nächsten Ort: Inari. Weiter nördlich. Noch offener. Noch weiter.

Wir recherchieren, sammeln Ideen. Keine Eile. Kein Ziel. Nur Spüren: Wollen wir weiter? Oder noch bleiben?

Und während wir schauen, fällt uns auf: Es ist schon 21 Uhr – und immer noch hell.

Die Tage hier oben dehnen sich. Der Schnee reflektiert das Licht. Der Frühling kommt – langsam, fast heimlich. Und schenkt uns noch ein paar stille Stunden mehr.

Wie stark ist dein innerer Selbstwert – und was hält dich noch zurück?
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7. Sauna & Schnee – der Körper lässt los

Am Abend heize ich die Sauna ein.

Heiß. Still. Beruhigend. Ein Lavendelaufguss erfüllt die Luft.

Ich schwitze. Atme. Lasse los.

Dann hinaus in den Schnee – ein kurzes Reiben, ein tiefes Einatmen. Es prickelt auf der Haut. Wach. Lebendig.

Zurück in die Wärme. Zurück zu mir.


8. Polarlicht & Staunen – ein stilles Geschenk

Gegen Mitternacht zieht es mich nochmal raus. Ich weiß nicht warum – die App sagt, heute keine Polarlichter.

Aber mein Gefühl sagt: Geh.

Ich trete vor die Tür. Der Himmel ist klar. Und durch die Kamera sehe ich es: grün.

Ein Hauch von Licht, fast unsichtbar mit bloßem Auge. Doch dann beginnt es zu tanzen. Zart. Fließend. Echt.

Mein Mann kommt dazu. Wir stehen da wie zwei Kinder. Staunend. Still. Dankbar.

Der Tag begann mit Kopfschmerz – und endet mit Polarlicht.


Was bleibt

Vielleicht war es genau das, was ich gebraucht habe:

Einen Tag ohne Plan. Acht kleine Momente.

Und das Gefühl, dass echte Ruhe nicht leise ist – sondern kraftvoll.

Und du?

Wo findest du Stille in dir – auch wenn draußen alles hell ist?

Erzähl mir gern davon. Ich lese mit offenem Herzen.

Alles Liebe

Andrea

🌿 Dieser Beitrag ist Teil der monatlichen Blogparade #8sammeln  von Susanne Wagner (Atemsinn). Am 8. eines jeden Monats sammeln viele achtsame Seelen 8 Momente des bewussten Erlebens – leise, ehrlich, ganz nah am Leben.

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Andrea Stoye

🌿 Finde deine natürliche Balance & vertraue deiner Sensibilität.

Hochsensibilität ist kein Hindernis – sie ist eine Tür zu mehr Tiefe, Intuition und echter Verbundenheit. Doch wenn alles um dich herum laut und fordernd ist, kann es schwer sein, bei dir selbst zu bleiben.

Ich teile Wissen, Inspiration und Impulse, die dir helfen, alte Belastungen sanft loszulassen, dich energetisch zu schützen und die Kraft deiner Sensibilität bewusst zu nutzen. Lerne, auf deine Intuition zu hören, deine Energie zu bewahren & dich mit der Natur und dir selbst zu verbinden.


  • Liebe Andrea, ich habe Gänsehaut bekommen bei deinem Artikel! Ich liebe Finnland so sehr und habe Sehnsucht nach einer kleinen Mökki auf einer Insel. Wie toll, dass du ein Polarlicht gesehen hast, das ist mir leider noch nie geglückt. Aber ich war auch noch nie so weit nördlich.

    Ich staune, dass es noch so lange hell ist am Abend! Oder ist das vielleicht der Mond, der durch den Schnee die Landschaft erhellt?
    Vielen Dank, jedenfalls für deine Eindrücke und Bilder.

    Vielleicht magst du auch in meinem Beitrag vorbeischauen. Ich hab ihn diesmal auch mit einigen Fotos geschmückt. Bei mir ist der Frühling eingezogen.

    Paljon terveisät sinulle !
    Viele Grüße von Anke

    https://ankestadelbauer.de/8sammeln-am-08-04-25/

    • Liebe Anke,

      wie schön, dass du mit mir „mitgereist“ bist – und dass mein Artikel dir Gänsehaut beschert hat, berührt mich wirklich. 🫶

      Finnland zieht einen auf eine ganz eigene Art in den Bann, oder? Deine Sehnsucht nach einer Mökki auf einer Insel kann ich so gut nachempfinden – allein der Gedanke an Wasser, Holzofen und diese besondere Ruhe fühlt sich einfach richtig an.

      Die Polarlichter waren magisch – ich wünsche dir von Herzen, dass du sie auch einmal erlebst.

      Im April sind die Tage hier oben schon deutlich länger, als wir gedacht hätten: Die Sonne geht gegen 21 Uhr unter, aber es dauert noch eine gute Stunde, bis es wirklich dunkel ist. Und mit dem Mondlicht und dem reflektierenden Schnee ist es sowieso nie ganz schwarz.

      Ich schau gern bei deinem Beitrag vorbei – Frühling klingt nach einer wunderbaren Ergänzung zu meinem Schnee-Abenteuer. 🌿

      Herzliche Grüße aus dem Norden
      Andrea

    • Liebe Silke,

      danke dir von Herzen für deinen Kommentar – das hat mich sehr gefreut! 💛
      Wie schön, dass du mit mir für einen Moment „ganz weit weg“ warst – das ist das schönste Kompliment für mich.

      Ich bin direkt auch bei dir vorbeigeschneit – Frühling und Gelb klingen so vertraut, und dein Mandala ist wunderschön. Ich liebe diese Vielfalt bei #8sammeln – wie unterschiedlich die Tage sein können und doch voller echter, kleiner Wahrnehmung stecken.

      Ich wünsch dir gute Besserung, Licht und viele achtsame Momente! 🌼

      Herzlichst
      Andrea

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    Gelassenheit bringt Lebenszeit

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