Deine Angst macht dir ganz schön Angst! Sie lähmt dich, lässt dich erstarren, nimmt dir deine Luft zum atmen. Du hast das Gefühl machtlos zu sein. Du willst das nicht mehr. Du willst angstfrei und sorgenfrei leben. Du möchtest spontan sein, gelassen und glücklich. Du willst die kleinen und großen Probleme oder Krisen im Leben pragmatisch und lösungsorientiert angehen, mit klarem Verstand. In diesem Artikel zeige ich dir, wie Angst entsteht und wie du deine Angst einfach und schnell überwinden kannst.

Was ist eigentlich Angst?
Angst ist ein Gefühl und gehört wie Freude, Wut, Ekel, Verachtung, Überraschung und Trauer zu unseren 7 Grundemotionen (nach Ekmann).
Du empfindest Angst, wenn du dich bedroht fühlst oder glaubst, dass dir was Schlimmes passieren könnte.
Auch Situationen die neu für dich sind und dir dazu Erfahrung und Wissen fehlt, wie dein Verhalten sein müsste, können dich Angst fühlen lassen.
Angst schützte unsere Vorfahren vor Bedrohungen, zum Beispiel vor der Gefahr, von wilden Tieren gefressen zu werden. Angst sicherte also damals den Menschen das Überleben.
Auch heute ist Angst noch wichtig, nur haben sich die Gefahren etwas verändert. Wilde Tiere sind in unserer westlichen Welt eher nicht mehr der Gefahrenbereich.
Für uns gibt es neue Ängste z.B. Angst vor Atomkraft, Arbeitslosigkeit, der Zukunft oder genetisch veränderten Lebensmitteln.
Die Angst vor dem Klimawandel und seinen Folgen oder die Angst vor schlimmen Krankheiten sind auch zum politischen Faktor geworden.
Ich habe Angst davor, nicht mehr selbstbestimmt und frei mein Leben gestalten zu können. Mein Albtraum ist, auf Grund von körperlichen Gebrechen nicht mehr fit und vital sein zu können.
Abhängig zu sein von der Hilfe anderer Menschen oder von Menschen die über meine Lebensführung bestimmen, gruselig…
Ich habe mich, um dem vorzubeugen viel zum Thema mentale und körperliche Fitness, altes Heilwissen, Kräuterheilung und Gehirnfrequenzen weitergebildet und ausprobiert.
Naja natürlich auch viel Geld ausgegeben, denn Angst eignet sich auch super, um manipuliert zu werden.
Das Wort "Angst" stammt übrigens vom griechischen Verb "agchein" und dem lateinischen "angere" ab. Beides heißt übersetzt "würgen", "die Kehle zuschnüren".
Um Angst, dieses unangenehme Gefühl der Anspannung zu spüren, musst du also an eine mögliche aufkommende Bedrohung denken.
Fühlen, Denken, Glauben…; hast du es gemerkt beim Lesen der ersten Sätze?
Ist Angst eventuell nur eine Illusion, eine Vorstellung in deinem Gehirn, ein Glaube an etwas Fürchterliches?
Also streng genommen nach der Definition „Angst“ auf Wikipedia; JA.
Angst entsteht, wenn eigentlich keine konkrete Gefahr erkennbar ist, d.h. diese körperlichen Reaktionen erfolgen allein aufgrund einer gedanklichen Vorstellung von einer bedrohlichen Situation.
Wenn eine reale Gefahr erkennbar ist, nennt man es eigentlich Furcht (laut Wikipedia).
Aber auch egal ob du das, was du spürst Angst oder Furcht nennst. Problem bei der ganzen Sache ist, die Vorstellung, dass du in Gefahr bist oder was ganz Schlimmes passieren wird, macht dein Gehirn ganz automatisch, ohne dass du es bewusst beeinflussen kannst. Lese hier mein Angebot deine Angst schnell zu lösen mit der EMT-Methode
Auch wenn dein Verstand weiß, dass diese Angst unreal ist, passiert die körperliche Reaktion. Plötzlich hast du starkes Herzklopfen, schnelle Atmung und viel Schweiß, eiskalte Hände usw.
Dein Verstand wird von der Angstattacke regelrecht lahmgelegt.
Warum dies passiert und welche Dinge da in deinem Gehirn ablaufen und wie du es doch beeinflussen kannst und deine Angst überwindest, erfährst du beim Weiterlesen.
Was gibt es für Formen der Angst?
Wie schon oben beschrieben, ist Angst ein normales Gefühl. Normale Angst kommt und geht auch wieder.
Die angstbasierten Gedanken und Reaktionen bleiben nicht dauerhaft und das Gefühl, wenn die Angstsituation vorbei ist, ist auch fabelhaft.
In bestimmten Situationen Angst zu haben ist normal und ein über lebenswichtiger Urinstinkt. Sogar Menschen mit hoher mentaler Stärke, empfinden Angst, die normale Angst wie weiter oben beschrieben und sie gehen gelassen damit um.
Normale Angst bremst dich nicht im Alltag und du nimmst keine Vermeidungshaltung ein.
Normale Angst beschäftigt dich nicht so stark, dass du handlungsunfähig wirst und deine Selbstwirksamkeit aufgibst.
Du verzichtest lieber auf wichtige Termine im Job oder auf einen schönen Urlaub, weil du Flugangst hast.
Freunde wollen in den Bergen wandern aber du hast Höhenangst und steigst deswegen nicht in den Lift. Welche Ausrede benutzt du, um nicht mitzufahren?

Zur Angststörung wird die normale Angst, wenn du übermäßige Einschränkungen in deiner normalen Lebensführung erlebst.
Die Angststörung wird grob in drei Gruppen unterschieden:
Phobien
Als Phobien werden krankhaft übersteigerte oder übertriebene Ängste vor einer real nicht oder kaum bedrohlichen Situationen oder Objekte bezeichnet.
Es werden drei Haupt-Gruppen von Phobien unterschieden:
1. Agoraphobie:
ist eigentlich oder ursprünglich die Angst vor weiten Plätzen. Es umfasst auch Situationen, wenn du Angst hast, an einem öffentlichen Ort einer möglichen Gefahrensituation nicht entkommen zu können.
In der Regel liegt ein starkes Vermeidungsverhalten vor, da meistens bereits im Vorfeld eine Erwartungsangst vorhanden ist. Oft wird alles vermieden, wo Menschenansammlung sind. Das kann in manchen Fällen bedeuten, dass du deine Wohnung nicht mehr verlassen kannst.
Ich hatte viele Jahre diese Angst. Der Auslöser war (glaube ich) eine Ohnmacht in einer großen Diskothek. Ich wollte aus dem Saal, weil ich mal aufs Klo wollte und der Krach mich auch genervt hatte.
Es war extrem voll und deswegen bin ich nicht so einfach rausgekommen. Wach geworden bin ich auf der Trage umringt von den ganzen Diskobesuchern und dem Notarzt.
Mir war das so peinlich zumal ich während der Ohnmacht auch Urin verloren habe und einige Sekunden nach dem Aufwachen hyperventilieren musste.
Also in der Öffentlichkeit so richtig in Panik geraten. Viele Jahre nach diesem Erlebnis konnte ich vor Angst nicht zu Großveranstaltungen wie Konzerte, Partys o.ä.
Der Teufelskreis Angst wurde immer heftiger. Wenn ich aufgeregt oder angespannt war, also richtig im Stress, hatte ich viele Jahre Probleme mit der Blase. Ich dachte schon, ich bin Inkontinent und hätte ein körperliches Problem.
Später konnte ich sogar nicht mehr durch einen Autotunnel fahren ohne Herzrasen und andere Angstsymptome. Blöd, dass ich einige Monate in Flensburg stationiert wurde und ständig durch den Elbtunnel musste. Schrecklich.
2. Soziale Phobie
ist die dauerhafte Angst vor Begegnungen mit anderen Menschen.
Die Angst ist, dass du durch ungeschicktes Verhalten eine peinliche Situation auslöst, Erwartungen anderer nicht erfüllst oder auf Ablehnung stößt.
Deswegen wirst du gesellschaftliche Zusammenkünfte meiden, auch weil du befürchtest, dass jeder dir deine Nervosität und Angst ansieht.
Die Angst beginnt meist während der Pubertät und geht oft mit starken Selbstzweifeln und dem Hang zum Substanzmissbrauch einher z.B. Alkohol um lockerer zu sein.
Zur sozialen Phobie gehört zum Beispiel die Errötungsangst, die Sprechangst und die Versagensangst.
Wie auch bei der Agoraphobie kann wegen der Vermeidungshaltung der berufliche und private Erfolg erschwert werden.
Diese Phobie kann auch zu vollkommener Isolation führen.
3. Spezifische Phobie
ist die ständige Angst vor einem bestimmten Objekt oder einer speziellen Situation.
Nur die Vorstellung reicht als Auslöser aus, um die Angst zu spüren, zum Beispiel ein Zahnarztbesuch.
Auch hier wirst du lieber das angstauslösende Objekt oder die Situation meiden.
Die meisten dieser spezifischen Phobien können in drei Typen eingeteilt werden: Tierphobie, Naturphobie, Situative Phobie.
Tierphobie
Tierphobien sagt schon der Name, ist die Angst vor Tieren. Am bekanntesten ist die Spinnenangst, die Hundeangst und die Angst vor Mäusen oder Schlangen.
Die Tierphobie entsteht meistens in der frühen Kindheit und sind oft nach einem unglücklichen Erlebnis mit einem Tier aufgetaucht.
Naturphobie
Die Angst vor Naturgewalten ist Angst vor Wasser (Flüsse, Teiche, Swimmingpool, Meer) und der Angst vor Gewitter, Unwetter oder Überschwemmung.
Auch die Angst vor Feuer und die Angst vor Höhe gehören noch dazu.
Der Auslöser dieser Angst wird auch meistens in der Kindheit zu suchen sein. Entweder auf Grund eins erschreckenden Erlebnisses oder auf Grund der Erziehung durch ein ängstliches Umfeld.
Situative Phobie
Hier ist es am häufigsten die Flugangst, dicht gefolgt von der Angst vor Fahrstühlen und der Angst vor engen, geschlossenen oder fensterlosen Räumen.
Ich war vor kurzen erst bei einer Kernspintomographie, die Ärztin erzählte mir, dass ca. 15% der Patienten so starke Angst davor haben, dass sie es nur mit Beruhigungsmitteln oder sogar nur mit Vollnarkose hinbekommen.
Bei den situativen Phobien sind häufige Ursachen Erlebnisse aus der Kindheit aber auch Erfahrungen im Laufe des Lebens.

Sonderfall: Blut-, Spritzen- und Verletzungsphobie
Bei anderen Phobien steigt der Blutdruck. Im Falle einer Blutphobie fällt der Blutdruck abrupt, wenn Menschen mit Spritzen, Verletzungen oder Blut konfrontiert werden.
Die Angst besteht zum Beispiel darin, beim Anblick von Blut oder bei Spritzen in Ohnmacht zu fallen.
Etwa 10% der Bevölkerung leiden darunter.
Mein Mann ist davon betroffen. Beim Hautarzt ein Leberfleck am Rücken wegmachen lassen, lässt ihn umkippen. Ohne das er es am Rücken selbst sieht; allein die Vorstellung, die er davon in seinem Kopf hat.
Ganz dramatisch ist bei ihm, wenn sich jemand am Auge rumspielt. Ich hatte vor Jahren mal Kontaktlinsen. Wir fuhren mit dem Auto, er am Steuer. Die Kontaktlinse fühlte sich komisch an und ich wollte es mir genauer ansehen. Also Sonnenklappe runter, Spiegel an, Augen auf und Finger kurz vorm Auge. Weiter kam ich nicht, mein Mann hatte starken Schwindel bekommen.
Auch bei dieser Phobie wird extrem stark die Vermeidungshaltung praktiziert z.B. Arztbesuche so lange wie möglich vor sich herschieben.
Panikstörungen
Diese Störung ist gekennzeichnet durch immer wiederkehrende plötzliche und unerwartete Angstattacken. Bei denen körperliche Symptome, Katastrophengedanken und ein extremes Angstgefühl zusammen auftreten.
Sie können an bestimmte Situationen oder Auslöser geknüpft sein oder auch unvorhergesehen und plötzlich auftreten.
Wenn du Menschen mit Panikattacken befragst, ob sie sich an ihre erste Attacke erinnern können und was in den Monaten davor so losgewesen ist, wirst du meistens hören, dass vor der ersten Panikattacke eine lange Zeit der extrem hohen Belastung und ein permanenter Stressmodus lag, z.B. Tod, Geburt, Hochzeit, Krankheit, Arbeitsbelastung, Streit, Umzug uvm.
Dein Körper gibt lange Zeit vor der ersten Panikattacke Warnsignale an dich, wie z.B. vermehrte Unruhe, Schlafstörungen oder Herzklopfen.
Bei mir war es Herzklopfen, Knieschmerzen, ständige Nackenverspannung, Reizmagen, plötzlich Durchfall, permanenter lauter Tinnitus, Schuppenflechten, Juckreiz…
Tja, zwar alles wahrgenommen und auch den Stress bemerkt aber mit dem Stress weitergemacht. Es hat ca. 2 Jahre gedauert. Durch ein Chefwechsel wurde es schlimmer und dann kam die erste Attacke. Einige Monate später dann der Aufenthalt in der Notaufnahme. Kreislauf alles zusammengebrochen…und Panikattacken im Minutentakt. Mit einem Mental-Coach konnte ich es dann danach beseitigen.
Panikattacken beginnen abrupt, erreichen innerhalb weniger Minuten ihren Höhepunkt und dauern von wenigen Minuten bis hin zu mehreren Stunden.
Die Symptome sind häufig wie es auch bei mir war, Herzklopfen, Herzrasen oder unregelmäßiger Herzschlag. Du hast Todesangst vor einem Herzstillstand oder einem Herzinfarkt.
Das führt dann zu Atemnot, Erstickungsgefühle, Engegefühle in Hals und Brust, Zittern und Schwitzen und endet oft in den Notaufnahmen mit Verdacht auf körperliche Ursachen.
Generalisierte Angststörung
Typisch für diese Angsterkrankung ist, dass viele Alltagssituationen mit innerer Anspannung, großer Sorge und schlimmen Befürchtungen verbunden sind.
Neben der Anspannung spürst du oft Herzklopfen, Schweißausbrüche und Beklemmungsgefühle sowie Schreckhaftigkeit, Ruhelosigkeit, Konzentrations- und Schlafprobleme.
Das ständige Sorgen machen, die permanenten negativen Gedanken und das Grübeln führen zu vielen weiteren körperlichen Beschwerden.
Oft dauert es leider Jahre, bis erkannt wird, dass sich hinter den körperlichen Beschwerden chronische Ängste verbergen.
Meine Schwiegermutter hat ständig Sorge, dass uns was passiert. Also nicht nur die normale Sorge, die Eltern haben. Sondern übertriebene Angst z.B. ist hier im Norden (sie wohnt in Thüringen wir in Schleswig-Holstein) ein Unwetter oder ein Unfall, dann macht sie sich große Sorgen, dass wir betroffen sein könnten.
Egal, wie weit weg es von unserem Wohnort ist, im Radio wurde Norden genannt also sind wir betroffen. Wenn wir ihr dann sagen, dass es uns hervorragend geht, glaubt sie uns nicht.
Auch vor jedem Arztbesuch hat sie Angst oder dass ihr wegen ihrer „leichten“ Diabetes die Füße abgenommen werden müssen. Wenn sie uns besuchen will und mit dem Zug fährt, ist immer Angst dabei, der Zug könnte zu spät kommen oder der Bahnsteig wechselt oder sie findet den Bahnsteig nicht rechtzeitig…
Sie kommt 2-3 im Jahr mit dem Zug zu uns und ihr werdet es schon ahnen, bisher ist immer alles reibungslos verlaufen, trotzdem bleibt diese Angst vor jeder Zugreise.
Die häufigsten Auslöser von Angst
Bis hierher weißt du nun schon, dass wir Menschen genetisch programmiert sind, Angst zu fühlen. Es handelt sich um eine Überlebensstrategie, um auf Bedrohungen und Gefahr reagieren zu können.
Im Folgenden Abschnitt habe ich die aus meiner Sicht häufigsten Faktoren aufgelistet, die bei vielen Menschen in der heutigen Zeit Angst auslösen können.
Angst zu versagen
Angst davor, etwas nicht zu schaffen, Angst davor, Fehler zu machen, Angst zu scheitern wird auch Versagensangst genannt.
Diese Angst kann sich als Abneigung, neue Dinge zu probieren, Selbstsabotage, niedriges Selbstbewusstsein oder Perfektionismus zeigen.
Ein wenig von dieser Angst, ist wie bei allen anderen Ängsten ok und hilfreich, denn es macht dich aufmerksamer und bringt dich dazu, dich anzustrengen um eine Herausforderung zu schaffen.
Jedoch kann auch diese Angst zu einer Angststörung werden. Das kann dazu führen, dass du in allen Bereichen deines Lebens neues und ungewohntes meidest. Vielleicht hast du ja deswegen schon lange keinen schönen Urlaub mehr gemacht.
Menschen, die unter dieser Angst leiden, behindern sich oft selbst, um Enttäuschungen oder Versagen zu vermeiden.
Diese Angst kann dich davon abhalten, Herausforderungen und Projekte umzusetzen oder qualifizierte Positionen mit mehr Verantwortung anzunehmen.
Du wirst dadurch vielleicht weniger Fehler machen aber auch vielleicht nichts in deinem Leben erreichen was für dich gut ist, z.B. deine Lebensaufgabe finden, Spaß haben, glücklich sein.
Du kannst dein eigentliches Potential nicht zur Entfaltung bringen, schiebst berufliche und private Dinge auf, d.h. du erledigst lieber Dinge gar nicht als ihr mögliches Scheitern zu erleben. (Prokrastination)
Kennst du diese Ausreden:
Auch das Gegenteil von vermeiden zeichnet diese Angst aus. Es äußert sich in übertriebenem Aktionismus und Perfektionismus.
Du setzt dich unter hohen Erfolgsdruck, arbeitest 24/7 die Woche und erwartest von dir absolute Bestleistung, jederzeit privat wie beruflich. Um den selbstgemachten Druck standzuhalten kommt es oft vor, dass Betroffene zu viel und zu oft Alkohol konsumieren, das nächste Problem entsteht.
Unbehandelt führt diese Angst oft in den Burnout, Depressionen oder andere mentale Krankheiten.
Ursache für die Versagensangst können überkritische Eltern gewesen sein. Dadurch hast du als Kind Demütigung, Negativität und Pessimismus erlebt.
Dich prägt ein schwaches Selbstbewusstsein. Du glaubst perfekt sein zu müssen, um ausreichend Anerkennung zu erlangen, die für dich extrem wichtig ist.
Angst vor Ablehnung
Unser Urinstinkt sagt dir, du kannst nur in der Gruppe überleben. Wirst du von der Gruppe ausgestoßen, fressen dich die wilden Tiere. Die Angst vor Ablehnung ist also tief in uns verankert. Wir streben danach, akzeptiert und geliebt zu werden.
Ursache für die Entwicklung der Angststörung liegt oft in der Kindheit. Als Kind brauchst du deine Bezugspersonen (meist die Eltern). Es ist deine Gruppe und du wirst alles tun, dass du in dieser Gruppe geliebt, beschützt und versorgst wirst. Bloß nicht abgelehnt, ausgegrenzt oder ausgestoßen werden.
Problem: was bedeutet „sei lieb“ oder „sei artig“? Es kann nun vorkommen, dass du Dinge tust im Glauben „das ist lieb sein“ oder einfach mal deinen Willen durchsetzen willst, um zu zeigen, dass du auch was Tolles kannst und deine Eltern stolz auf dich sind.
Deine Eltern schimpfen jedoch und/ oder bestrafen dich mit Liebesentzug. Das empfindet ein Kind als schlimmste Ablehnung. Dies öfters erlebt wird dich prägen, dein Selbstvertrauen ist gering und du hast immer Angst, ausgeschlossen oder abgelehnt zu werden.
Es kann sein, dass du gefährliche Risiken eingehst oder extreme Verhaltensweisen annimmst, um zu vermeiden von deiner sozialen Gruppe abgelehnt zu werden.
Angst vor Einsamkeit
Auch hier zeigt sich unser Urinstinkt, nur in einer Gruppe überleben zu können. Der Mensch ist und bleibt ein soziales Wesen, immer auf der Suche nach anderen Menschen, Gesellschaft und Zuneigung.
Vielleicht bist du jemand, der jetzt sagt, Nö, ich bin lieber alleine. Passt, wir Menschen sind auch manchmal gerne alleine und genießen es.
Vorrausetzung: du konntest es selbst entscheiden.

Ein anderes Problem der Angst vor Einsamkeit ist, du fürchtest den Dialog mit dir.
Vielen Menschen fällt es unheimlich schwer, sich zu akzeptieren, zu lieben und mit sich auseinander zu setzen. Sich den eigenen Gefühlen und Ängsten zu stellen.
Tipp: das wirksamste Mittel gegen diese Angst ist, eine Weile alleine zu sein. Nur für dich und nur mit dir. Du wirst überrascht sein, was du über dich lernst und vor allem das du gar nicht so verkehrt bist.
Angst vor Spinnen
Eine der ältesten und bekanntesten Ängste. Es wird vermutet, dass ca. 30% der Frauen und 20% der Männer davon betroffen sind.
Die Angst ist meistens eine gelernte Reaktion, weil du es in deinem Umfeld so wahrgenommen hast. Es kann aber auch durch ein traumatisches Ereignis entstanden sein.

Angst vor Höhe
Eigentlich ist diese Angst ein natürlicher Schutzmechanismus. Die Höhenangst bewahrt dich davor, aus einem Hochhaus oder von einer Klippe zu springen.
Wie jede Angst, kann sie sich auch zu einer Angsterkrankung entwickeln und lähmend sein und dich erstarren lassen. Oft reicht nur der Gedanke an Höhe, um die Angst zu spüren.
Eine Freundin von mir hat schon Angst, wenn sie neben einem Riesenrad steht und ein Bekannter nur, wenn er an eine Leiter denkt. Wie auch die Spinnenangst sind von der Höhenangst viele tausend Menschen betroffen.
Angst im Dunkeln
Betroffene sind meistens Kinder, häufig hört man, dass es im Alter zwischen 2-3 Jahren begann. Es kann damit zu tun haben, dass sich in diesem Alter der Sinn für Fantasie entwickelt.
Problem: in der Nacht sollen die Kinder schlafen, zur Ruhe kommen und sind deshalb nicht abgelenkt von anderen Dingen.
Bei uns Erwachsenen, wenn der Tag herausfordernd war und aufregend, startet nachts gerne das Gedankenkarussell.
Tja, nicht nur bei den großen Menschen ist das so, auch bei den Kleinen ist das möglich.
Die Fantasie spielt verrückt, Monster unterm Bett oder im Schrank. Ein Nachtlicht kann helfen und auch drauf zu achten, wie lange und was im Fernseher gesehen wird.
Angst vorm Fliegen
Wir sind Kreaturen des Landes und sind es gewohnt, mit beiden Beinen auf dem Boden zu stehen.
Fliegen ist in unserem Urinstinkt unnatürlich und kann Angst auslösen, oft hängt es auch mit Kontrollverlust zusammen.
Es kann auch eine gelernte Reaktion sein, weil in deinem Umfeld Menschen ängstlich auf Flug reagieren oder du hattest schonmal ein traumatisches Ereignis beim Fliegen z.B. starke Turbulenzen.
Angst vor Gruppen zu sprechen
Extreme Angst oder Panik vor oder schon beim Gedanken vor einer Gruppe von Menschen sprechen zu müssen oder eine generelle Furcht zu sprechen und auch blockierendes Lampenfieber vor einem Auftritt zeichnet diese Angst aus.
Ca. 75% aller Menschen wird vermutet, leiden daran.
Folgenden Symptome können auftreten:
Übelkeit, Schwitzen, trockener Mund, erhöhter Blutdruck, Muskelanspannungen und Herzrasen, Sprechpausen, eine zitternde Stimme, Stottern oder ein gänzliches Unvermögen zu sprechen, Atemnot
Angst vor Nähe
Bestimmte Erziehungsmethoden in deiner Kindheit sind hierfür verantwortlich. Leidest du unter Bindungsangst, kannst du dich nicht ernsthaft auf feste, dauerhafte Beziehungen einlassen?
Du möchtest gerne lieben können und geliebt werden aber die Angst vor Emotionen, körperliche Nähe und wieder enttäuscht, abgelehnt oder verletzt zu werden ist größer.
Es gibt zwei Varianten der Angst vor Nähe.
aktive Bindungsangst:
Du kannst dich nur schwer auf einen Partner festlegen. Hast lockere Affären oder ganz viel Arbeit. Sobald es ernst zu werden scheint, ziehst du dich zurück.
Deine oft gesagten Sätze sind: „Der/Die Richtige war halt noch nicht dabei“, „Meine Freiheit ist mir wichtiger“ oder „Ich habe so viel zu tun und gar keine Zeit für eine richtige Beziehung“.
Falls du in einer Beziehung lebst, wirst du in dieser Beziehung keine Verantwortung übernehmen und auch die Themen zur Lebensplanung wie Hausbau, Heirat und Kinderwunsch nicht besprechen wollen. Du bist in dieser Beziehung oft kühl, distanziert oder sogar aggressiv.
passiven Bindungsangst:
Du bist dir deiner Bindungsangst meistens gar nicht bewusst. Du suchst bevorzugt Partner, die unerreichbar sind z.B. sind die Auserwählten bereits vergeben oder wohnen weit weg.
Um den Satz „Ich verliebe mich eben immer in den/die Falschen.“ sagen zu können, suchst du dir auch unbewusst Partner, die dir nicht guttuen, oft jene die emotional auf Distanz gehen.
Die Ursachen liegen meist in der Kindheit, in einem wenig liebevollen Umfeld. Wenn deine Eltern z.B. ein ablehnendes oder abweisendes Verhalten zeigten. Dadurch konnten sie deine Bedürfnisse, die du als Kind hast nach Sicherheit und Schutz nicht befriedigen.
Vielleicht hast du auch Sätze gehört wie „Jungs weinen nicht“ statt tröstend in die Arme genommen zu werden.
Auch das andere Extrem kann die Angst auslösen, überfürsorgliche Eltern. Du empfindest feste Partnerschaften aus diesem Grund, als erdrückend oder bedrohlich und vermeidest diese daher.
Es kann auch die schmerzhafte Trennung von Mutter und Vater die Ursache sein. Vielleicht musstest du dich nach der Scheidung sogar für einen Elternteil entscheiden.
Und zu guter Letzt natürlich, die eigenen Erfahrung aus früheren Beziehungen. Wurdest du in vergangenen Beziehungen verletzt oder betrogen, hattest du einen Partner der klammerte oder dich stark eingeengt hat.
Könnte sein, dass du dich deswegen nicht erneut auf einen anderen Menschen einlassen willst.
Angst zu sterben
Die Angst vor dem Tod ist normal, denn niemand weiß, was tatsächlich nach dem Tod passiert. Diese Unwissenheit macht Angst und weil wir Tod mit Leid und Schmerz verbinden.
Die Angst vor der eigenen Sterblichkeit kann ernsthafte Angstzustände und hohen Stress auslösen.
Vor allem Menschen mit geringem Selbstwertgefühl, egal welchen Alters plus einigen physischen und psychologischen Problemen, haben oft lähmende Angstzustände, bei dem Gedanken an den Tod.
Manchmal ist diese Angst so stark und übermächtig, dass vergessen wird, im hier und jetzt zu leben.
Vor einigen Jahren wollten wir mit meiner Schwiegermutter ihre Patientenverfügung und Vorsorgevollmachten erstellen. Es war wirklich sehr anstrengend für uns alle.
Wie ich oben schonmal beschrieben habe, ist sie ein extrem ängstlicher Mensch und so auch zum Thema Tod, nicht wirklich bereit zu reden oder sich überhaupt damit zu beschäftigen.
Wir müssen über den Tod sprechen, denn er ist Teil des Lebens. Es ist auch von Bedeutung zu wissen, was denkt eine dir wichtige Person über seinen Tod und was soll getan werden, wenn es soweit ist.
Sonst bleiben Fragen oder Ungeklärtes für die (Über-)Lebenden und das kann dann wieder zu mentalen Problemen führen.
Der Vati von meinem Mann Sven wünschte eine Seebestattung. Beide haben jedes Jahr eine Vater-Sohn Tour zu ehemaligen Ferienorten gemacht. Im Zuge dieser Tour zu zweit, wurde auch über vieles gesprochen, unter anderem der Wunsch, im Meer bestattet zu werden.
Diesen letzten Wunsch erfüllen zu können und zu Lebzeiten viel wichtige Zeit miteinander verbracht zu haben, ist bis heute für den Sohn Sven wertvoll.
Angst vor Verlust
Dinge, die uns im Leben wichtig sind zu verlieren, wie Partner, Job, die eigene Existenz und die vielen materialistischen Dinge macht uns Angst. Das ist normal.
Wenn jedoch deine Gedanken sich nur noch darum drehen den Partner, die Freunde, ein Familienmitglied, eine bestimmte Lebenssituation, angesammelte „Schätze“ oder den Arbeitsplatz nicht zu verlieren, wird es zur Angststörung.
Dies kann zu einem übersteigertem Kontrollzwang, übermäßiges Klammern aber auch Rückzug und Zeichen einer Depression, wie Traurigkeit, Antriebslosigkeit und Einsamkeit führen.
Die Ursache liegt, wie so oft, meistens in der Kindheit. Oft berichten Betroffene von einem einschneidenden Verlust in der Kindheit wie der Verlust einer Bezugsperson durch Tod oder die Trennung der Eltern oder durch einen Familienzuwachs.
Durch derartig traumatisierte Erlebnisse verliert das Kind sein Vertrauen, fühlt sich zurückgewiesen und wertlos. Denn es wurde von seiner Bezugsperson in Stich gelassen oder vernachlässigt.
Dies zeigt sich schließlich in Verlustängsten, die auch im späteren Leben zu Problemen führen z.B. übertriebene Eifersucht, Kontrollwahn aber auch Messies leiden oft an Verlustangst.
Wie entsteht Angst?
Wie du beim Lesen schon mitbekommen hast, sind in vielen Fällen traumatische Erlebnisse in der Kindheit für die spätere Angstentwicklung verantwortlich.
Meistens ist sogar nur ein einziges Erlebnis dafür verantwortlich.
Allerdings können sich die meisten Menschen nicht mehr an dieses entscheidende Erlebnis bewusst erinnern.
Das damalige traumatischen Ereignis und die körperliche Reaktion werden im Angst-Gedächtnis gespeichert. Es ist im Unterbewusstsein immer da.
Kommt es Jahre später zu einer Situation, in der du die gleichen körperlichen Reaktionen zeigst, durchsucht dein Gehirn deinen Speicher und gibt das Signal „kenn ich, große Gefahr“.
Nun beginnt der Körper dich in Kampf- oder Fluchtstellung zu bringen. Das damalige traumatische Erlebnis wird nun emotional mit der aktuellen vielleicht banalen Situation verbunden. Du spürst Angst.
Du wirst diese Situation unbewusst fürchten und immer mehr Angst entwickeln.
Beispiel:
Als kleines Kind wurde deine Lieblingskatze von einem LKW überfahren, du hast es gesehen und auch gehört.
Deine Eltern schützen dich, indem sie dich aus dieser Situation rausnehmen, wegbringen, ablenken und dich trösten mit so Elterngeschwätz:
„Das passiert bei Katzen, sie streunen rum; deswegen musst du immer drauf achten, wenn du über die Straße gehst; sei nicht traurig, du bekommst eine Neue; nicht weinen war doch nur eine Katze… „.
Du konntest kein Abschied nehmen und weißt auch nicht, was mit dem toten Körper passiert ist.
Dein traumatisches Ereignis, du erinnerst dich wahrscheinlich kaum daran.
Damals warst du wie erstarrt und gelähmt, dein Körper hat gezittert, du hattest einen tiefen Schock erlitten, kalter Schweiß…du fühltest dich traurig, verlassen, allein gelassen, Ungerechtigkeit, Wut, Schuld, machtlos, hilflos…
Viele Jahre später du sitzt im Auto, fährst gemütlich vor dich hin, bist ein wenig unkonzentriert. Plötzlich musst du bremsen.
Knapp, aber geschafft, dem Zusammenprall wenige Millisekunden entkommen. Dein Körper reagiert mit denselben Symptomen wie damals, als du ein Kind warst, tiefem Schock, Schuld, Wut, kalter Schweiß, zittern…
Du spürst starke Angst obwohl nichts passiert ist.
Jedes Mal, wenn du dich nun ins Auto setzt, hast du ein beklemmendes Gefühl. Du entwickelst Angst und es kommt mit der Zeit noch schlimmer. Du bist im Außendienst beschäftigt. Du verdienst gut und der Job macht dir Spaß.
Aber alles ist anders seit dem Tag, täglich ins Auto steigen, täglich ein komisches Gefühl dabeihaben, jeden Tag Angsthormone aufbauen. Jahre später auf Grund dieser permanenten Stresssituation hast du vielleicht Burnout oder du hältst es in einem Auto nicht mehr aus, weil die Angst dich lähmt.
Der Job, deine Existenz ist futsch.
Also Angst entsteht meistens durch ein traumatisierendes Erlebnis in deiner frühen Kindheit. Dieses Erlebnis hat körperliche Reaktionen hervorgerufen, diese wurden in der Amygdala gespeichert.
Wenn lange Zeit später diese Reaktionen bei einem völlig anderen Erlebnis aktiv sind, kann nach und nach eine Angsterkrankung entstehen, z.B. als Kind vom Hund gebissen, als Erwachsener dadurch Höhenangst entwickelt.
Das emotionale Band zum Erlebnis aus der Kindheit ist in deinem Gehirn falsch verbunden wurden. Wenn du schaffst dieses Band zu zerstören, ist dein Leiden vorbei. Sehr erfolgreich ist dafür die EMT-Behandlung.
Was läuft bei einer Angstreaktion im Gehirn und im Körper genau ab?
Die Zeit vom Reizbeginn bis zur Reaktion ist super schnell ca. 30 bis 45 Sekunden. Die Reflexe werden von übergeordneten Hirnstrukturen kontrolliert, das sind der Thalamus, das limbische System und die Großhirnrinde.
Weitere dabei auftretende Reflexe werden durch das vegetative Nervensystem gesteuert.
Ob eine Situation bedrohlich ist oder nicht und welche Reflexe benötigt werden, wird innerhalb deines Gehirns auf zwei Wegen geprüft:

Der erste Weg, ist einfach, schnell und fehleranfällig.
Er sicherte früher und heute noch unser Überleben.
Wir sind in der Lage, bei Bedrohung sofort mit Kampf oder Flucht zu reagieren und müssen nicht erst überlegen, ob der riesige Bär vor der Höhle gefährlich sein könnte.
Der zweite Weg, ist langsam, genau und prüfend.
Er macht den Umweg über das Großhirn. Hier wird die Situation genauer betrachtet und bewertet.
Wenn notwendig wird der erste Weg korrigiert.
Ausgangspunkt einer möglichen Angstreaktion ist der Thalamus. Der Thalamus ist eine wichtige Schaltzentrale für Informationen. Diese Informationen erhält der Thalamus von den Sinnesorganen (Nase, Mund, Ohr, Auge und Haut).
Alle Sinnesreize, die uns bewusst werden sollen, müssen erst über den Thalamus laufen. Daher wird der Thalamus "Tor zum Bewusstsein" genannt.
Ablauf einer Angstreaktion
Stelle dir vor, du wachst in der Nacht auf und hörst ein Geräusch in deiner Wohnung. Es ist dunkel, du kannst nichts sehen und das Geräusch auch nicht zuordnen. Du weißt nicht Gefahr oder Lappalie. Nun reagiert dein Körper, es geht los mit Phase eins.
Erste Phase
Über das Ohr gelangt das Geräusch zum Hörzentrum der Großhirnrinde und geht weiter zum Thalamus.
Jetzt wird das Geräusch auf die zwei Wege geschickt.
Der Weg Nr. 1 geht an die Amygdala.
Sie ist sich nicht sicher, ob Gefahr durch einen Einbrecher droht oder keine Gefahr droht, weil nur ein Mäuschen lang geflitzt ist oder der Wind das Fenster knarren lässt. Also erstmal Alarm schlagen.
Über den Hirnstamm wird das vegetative Nervensystem, genauer gesagt den Sympathikus aktiviert und der Hypothalamus kümmert sich um die Hormonausschüttung.
Der Körper wird in den Kampf- oder Flucht-Modus versetzt.
Der Weg Nr. 2 geht an den Hippocampus und den präfrontalen Cortex.
Die Gedächtnisinhalte und Erfahrungen werden durchforstet „Kenne ich das Geräusch? Ja. Klingt nach Fenster knarren, ok.“
Auch das Bewusstsein und der Verstand werden eingesetzt „Kann überhaupt hier eingebrochen werden? Nein, unwahrscheinlich, denn fünfter Stock und Wohnanlage bewacht.“
Während diese Überprüfung läuft, ist der Körper allerdings schon im Alarmmodus. Erst verzögert erhält die Amygdala die Rückmeldung, dass die Situation in diesem Fall nicht bedrohlich ist.
Und dann auf einmal hörst du den starken Wind deutlich und erinnerst dich daran, dass du das Fenster gestern nicht zugemacht hast.
Du beruhigst dich wieder und die Anpassungsreaktion beginnt.
Zweite Phase
Dafür wird über das Gehirn der Parasympathikus aktiviert und der Abbau der Stresshormone beginnt.
Das Herz schlägt wieder ruhiger, der Blutdruck sinkt, die Blutgefäße weiten sich, die Spannung der Muskulatur lässt langsam nach. Der Körper kommt wieder ins Gleichgewicht.
Zudem werden auch die Verdauungsvorgänge durch den Parasympathikus wieder befördert. Angstpatienten können in diesen Momenten Brechreiz, Übelkeit, Durchfall oder Harndrang verspüren.
Dieses Herunterfahren kann manchmal sehr lange dauern, da gerade die Stresshormone eine gewisse Zeit brauchen, bis sie abgebaut sind. Sehr gut hilft Bewegung, um den Abbau zu beschleunigen.
Hier im Beispiel wäre am effektivsten aufstehen und hin und her laufen oder Yoga/ Qigong machen.
Angstpatienten haben leider sehr häufig einen hyperaktiven Sympathikus. Daher ist es für sie besonders wichtig, zum Beispiel über bewusste Entspannung den Sympathikus herunterzufahren, damit der Parasympathikus zum Zuge kommt.
Meine Empfehlung Meditation. Schaue dir meinen Artikel "Wie Meditation dir hilft entspannter und gelassener zu sein" auf der Webseite von Svenjas Ernährungsblog an. Du findest auf der Website noch weitere interessante Beiträge wie Ernährung zu mehr Wohlbefinden und weniger Stress beitragen kann.
Sobald Alarm und Anpassung geschafft sind, braucht der Körper unbedingt Erholung. Deine Energiespeicher müssen sich wieder auffüllen und deine Muskulatur sich ausruhen.
Die Regenerationsphase beginnt.
Dritte Phase
Wenn du im Dauerstress bist, wirst du diese wichtige Erholung nicht hinbekommen. Das hat zur Folge, dass deine Energiespeicher wie der Serotoninhaushalt aufgebraucht werden.
Du fühlst dich immer matter, erschöpft, energielos und kraftlos, vielleicht sogar depressiv.
Ohne Serotonin, kein Dopamin und kein Melatonin und der Teufelskreis aus Angst und Stress kann vollzuschlagen.
Wenn deine Nerven wegen dauerhaften Stresses nicht zur Ruhe kommen, sind sie immer in Alarmbereitschaft, d.h. permanente Produktion von Stress -und Angsthormonen.
Das kann bedeuten, dass du noch mehr Ängste entwickelst und auch immer schneller in Angst gerätst. Zum Beispiel erleben es viele Menschen in der aktuellen Pandemie. Durch eine Dauerbeschallung in den Medien kommt dein Gehirn nicht zur Ruhe.
Welche Körpersymptome treten auf und wie ist ihre Bedeutung während der Angst?
Der US-amerikanische Psychologe und Neurowissenschaftler Joseph Le Doux hat es sehr gut formuliert: "Sobald man sich in Gefahr befindet, reagiert man schon. Die Evolution denkt für dich."
Wir können also auf diese Art und Weise blitzschnell auf wirkliche oder vermutete Gefahr reagieren. Kurzfristig sind diese Reaktionen evolutionsbedingt erforderlich und dienen dem Überleben und dem eigenen Schutz.
Aber bestimmte Ängste, die über einen längeren Zeitraum wirken (z.B. die Ängste in der Corona Krise), können auch psychische und mentale Spuren hinterlassen.
Die psychischen und mentalen Folgen können sein:
Wie kannst du deine Angst mit der WAT Methode loswerden?
Die WAT Methode funktioniert nach einer altbewährten jedoch vergessenen Strategie. Aktuell überwiegen in den Medien die "höher-schneller-weiter-moderner" Angebote mit tollen Namen. Die WAT Methode basiert auf 3 einfachen Schritte mit hoher Wirkung.
Wichtig ist bevor du startest, dass du deine Gefühle nicht unterdrückst. Sie sind ganz natürlich und du empfindest sie aus bestimmten Gründen.
Außerdem, wenn du sie unterdrückst, kannst du sie nicht analysieren, kennenlernen und loswerden. Sie gären in dir weiter und entwickeln sich zu einer riesigen Angstkrake.
Starten wir mit der WAT Methode.
W wie Wissen aneignen – denn Wissen ist Macht
Wenn du Angst hast, hilft es, wenn du ganz genau weißt, warum das so ist. Denn je mehr du über die Natur deiner Angst weißt, desto kleiner wird sie.
A wie Analyse deine Situation ganz genau
Als nächsten Schritt analysiere deine persönliche Angstsituation!
Die rationale Analyse hilft dir klarer und ohne mentale Lähmungserscheinungen die Situation zu analysieren und auch zu handeln!
Nehme einen Stift und lege los! Lade dir dazu die Arbeitsblätter am Ende des Beitrages runter. Sie sind so konzipiert, dass du Schritt für Schritt durchgegen kannst.
Notiere dir alles, was dir dazu einfällt!
- 1Vergangenheit; warum bist Du in diese Situation geraten? Was ist die mögliche Ursache? Bist du dafür selbst verantwortlich?
- 2Gegenwart; was sind die genauen Auswirkungen im Hier und Jetzt? Bist du jetzt direkt bedroht oder steht diese Bedrohung evtl. bevor?
- 3Wenn du die Ursache und die Auswirkungen erforscht hast, dann liegt eine Lösung für die Zukunft meist offen vor dir und du kannst mit T wie Tun weitermachen.
T wie Tun jetzt starten
Erstelle nun einen Plan und eine Aufgabenliste mit Prioritäten und Terminen. Nutze dazu Arbeitsblätter am Ende des Blogs.
Wichtig: Begib dich keinesfalls in die Opferrolle, wenn du nach Verantwortlichkeiten oder Schuldigen suchst z.B. Corona ist schuld, die Bank ist schuld, meine Eltern sind schuld und alle anderen sind auch schuld usw.
Die Opferrolle bringt dich nicht weiter! Suche die Verantwortung bei dir selbst, gehe den Schritt in die Eigenverantwortung. Das erfordert Mut und Ehrlichkeit, aber nur so kommst du aus dieser Situation raus und wirst dein Leben (wieder) genießen können und gelassen, glücklich und selbstbestimmt führen.
Bring dich, bevor du mit WAT startest, in einen entspannten Zustand, dann kannst du besser und klarer denken, weil beide Gehirnhälften synchronisiert sind.
Ich empfehle zum Beispiel Bewegung (Walken, Joggen, Yoga). Überkreuz-Übungen sind sehr effektiv, um deine Gehirnhälften zu synchronisieren. Genauso auch verschiedenen Atemübungen wie die Wechselatmung (siehe hier Pkt. 10 ist die Anleitung) sind hervorragend geeignet.
Meditation ist auch sehr zuträglich, da die Meditation neben Stressreduktion, dir hilft deine innere Mitte zu finden.
Hier findest du alle Arbeitsblätter die ich im Beitrag erwähnt habe. Du kannst so, einfach und auf einen Blick dir deine Themen ausarbeiten und immer wieder anschauen.
Download hier
Fazit
Normale Angst ist wichtig, sie hilft dir aufmerksamer und konzentrierter zu sein.
Das ist von der Natur so eingerichtet, damit Menschen und auch Tiere bei Gefahr ganz schnell die Flucht ergreifen können oder sich eben erst gar nicht in eine gefährliche Situation begeben.
Angst haben wir zum Beispiel in unbekannten Situationen oder wenn wir ahnen, dass etwas Schlimmes passieren kann.
Oft sind Ängste auch mit negativen Erfahrungen verbunden.
Der Übergang von normaler Angst zur Angststörung ist häufig fließend. Man kann es daran erkennen, wie stark dein Alltag dadurch eingeschränkt ist.
Einige Beispiele:
Du gehst nicht zu einer wichtigen Prüfung, obwohl du viel gelernt hast und auch inhaltlich alles weißt. Dir ist bewusst, dass du dir damit den beruflichen Lebensweg verbaust aber du kannst es nicht beeinflussen. Es geht nicht, die Angst lähmt dich.
Zahnschmerzen, faulige Zähne, fehlende Zähne du weiß es und du schämst dich aber es geht nicht; die Angst vorm Zahnarzt lässt dich erstarren.
Einkaufen nur ganz früh oder ganz spät abends, wenn nicht so viele andere Menschen unterwegs sind und dann immer für die nächsten Wochen.
Du würdest so gerne mal wieder ins Kino, auf ein Konzert oder zum Wochenmarkt, aber die Angst lässt dich nicht mehr aus deiner Wohnung. Du zitterst am ganzen Körper, wenn du nur daran denkst.
Wenn die Angst zu deinem dauerhaften Begleiter wird oder dich ohne Grund überfällt, liegt wahrscheinlich eine Angststörung oder Angsterkrankung vor. Hier siehst du mein Angebot, deine Angst schnell und nachhaltig mit der EMT-Methode aufzulösen.
Wusstest du, dass nur kinästhetische Wahrnehmungstypen Angststörungen entwickeln. Visuelle und Auditive passiert es eher nicht oder nur, wenn ihr zweiter Wahrnehmungskanal kinästhetisch ist.
Wenn du über Wahrnehmungstypen noch mehr lesen willst, schaue meinem Artikel "Welcher Wahrnehmungstyp bist du?" auf der Website von Birgits fortyfiftyhappy an und auf meiner Website im Blogthema "Selbstreflexion: Vorrausetzung für dein Glück und dein Erfolg im Leben."
Lerne deine Angst zu akzeptieren, dich ihr zu stellen, damit du dich von ihr lösen kannst. Denn Angststörungen, Angstzustände, Depressionen, Panikattacken sind eine undurchdringliche Wand die zwischen dir und deinem Glück, deiner inneren Zufriedenheit und deiner Gelassenheit steht.
Sie sind belastend, rauben dir Energie, führen zu allgemeiner Überforderung und nehmen dir förmlich die Luft zum Atmen.
Es ist sehr schwierig etwas zu verstehen und damit fertig zu werden, wenn es keine Substanz oder Form hat.
Du findest keine Lösung zu deiner Angst, wenn du sie nicht definierst und nur verdrängst. Augen zu dann sieht mich keiner, hilft auch hier nicht.
Falls du deine Ängste alleine nicht in den Griff bekommst und sie dein ganzes Leben und dein Umfeld nur noch negativ beeinflussen, solltest du dir Unterstützung suchen (Hausarzt, Psychologe, Therapeut, Angstspezialist)
Denn wenn du herausfindest, was genau Angst ist, wie sie entsteht und speziell alles zu deiner Angst weißt, wird das dein erster Erfolg sein ohne Angststörung zu leben.
Wenn der Artikel für dich wertvoll war, hinterlasse bitte weiter unten einen Kommentar, damit ich weiß, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Starte jetzt!
Erzähl mir von dir und deiner Angst! Was wünscht du dir für dein Leben leben? Wie soll dein Weg sein und was ist dein Ziel?
Träumst du davon endlich glücklich und gelassen zu sein oder willst du dir nie mehr Sorgen mehr machen und ständiges Grübeln endlich stoppen können?
Erzähl mir, wer du bist und bei welcher Veränderung ich dich unterstützen kann. Schreibe mir über Kontakte eine Mail!
Ich freu mich darauf, dich kennenzulernen!